Der Palliativmediziner Raoul Pinter hält sich berufsmässig an der Schwelle zwischen zwei Welten auf, die für ihn beide real sind. «Plötzlich war der Raum gefüllt» – so beschreibt er den Moment direkt nach dem Tod einer Patientin. Ein andermal spürte er beim morgendlichen Betreten der Station, dass soeben ein Patient gestorben war. An dem eindringlichen Empfinden solcher Vorgänge drohte Raoul Pinter zu zerbrechen. Er nahm sich vor, sich mehr mit dem Unerklärlichen zu beschäftigen – und landete bei sich selbst, beim eigenen Unerklärlichen und vor allem der Frage: Warum bin ich so sensibel? Die Antworten haben ihm im Umgang mit Sterbenden sehr geholfen.